Reckendorf geht Weg des Erinnerns
Reckendorf
Den Auftakt zur letzten Sitzung des Gemeinderates in diesem Jahr bildete ein kurzer Vortrag von Adelheid Waschka, Kunsthistorikerin und Archivarin der Gemeinde. Es ging um Juden in Reckendorf und ihre abschließende Frage war: "Müssen, sollen, wollen wir uns erinnern?" Fazit und Antwort danach war "Wir wollen uns erinnern!"
Waschka erläuterte eine Würzburger Initiative gleichen Namens. Von dort wisse man inzwischen auch, dass beim dritten Deportationszug ab Würzburg in die Vernichtungslager der Nazis (25. April 1942) auch vier Juden und Mitbürger aus Reckendorf betroffen waren. In Würzburg will man am 10. Mai 2011 den Weg des dritten Deportationszuges vom "Platz'schen Garten" bis zur Aumühle (Verladebahnhof) als "Weg der Erinnerung" nachge-hen. Reckendorfer Bürger sollten sich daran beteiligen.
"Zur Geschichte bekennen" Bürgermeister Klaus Etterer forderte, sich zur Geschichte des Ortes zu bekennen. Dazu gehörten auch die Juden, die im 19. Jahrhundert ein Drittel der Reckendorfer Bevölkerung stellten. Die meisten von ihnen seien dem Regime des Dritten Reiches und der Schoah entgangen, da sie schon vorher auswanderten, überwiegend in die USA.
Im Januar 2011 sollte die Bevölkerung Reckendorfs tiefer informiert und auch für den Gedenkmarsch in Würzburg Teilnehmer gewonnen werden. Man sollte sich auch Gedanken machen, etwa mit "Stolpersteinen" an der Synagoge (jetzt Haus der Kultur) der Reckendorfer Juden zu gedenken. am
Wir als Ortverein sind der Meinung es sollten möglichst viele Reckendorferinnen und Reckendorf mit nach Würzburg fahren.