SPD unterstützt Tarifforderungen der IG Metall
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen an der wirtschaftlichen Entwicklung
teilhaben. Hinter uns liegen zwei Jahre mit guter Konjunktur und satten
Gewinnen der Unternehmen. Es ist fair und gerecht, wenn die Menschen, die den
wirtschaftlichen Erfolg erarbeitet haben, auch an den Ergebnissen beteiligt werden.
Gute Lohnerhöhungen sind auch ökonomisch geboten, denn die Risiken für den weiteren
Verlauf der konjunkturellen Entwicklung sind hoch. Die alleinige Fixierung auf die
Exportwirtschaft wäre fatal. Die Stabilisierung der Konjunktur erfordert eine weitere
Stärkung der Binnennachfrage. Deshalb ist die Lohnforderung der IG Metall berechtigt.
Die SPD begrüßt auch ausdrücklich die weiteren Forderungen der IG Metall:
Die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten in den Betrieben und mehr Mit -
bestimmungsrechte der Betriebsräte bei Dauer, Einsatz und Umfang der Leiharbeit.
Denn der Arbeitsmarkt befindet sich in Deutschland nur auf den ersten Blick in einem
guten Zustand. Der Blick hinter die Kulissen offenbart eine tiefgreifende Spaltung.
Atypische und prekäre Beschäftigung nimmt massiv zu. Jedes zweite neue Arbeits -
verhältnis ist befristet. Davon sind insbesondere junge Menschen betroffen. Ihnen
muss eine Perspektive gegeben werden, im Interesse der Betroffenen, aber eben auch
im Interesse der Sicherung des Fachkräftebedarfs der Unternehmen. Die Zahl der Leih -
arbeitsverhältnisse hat rasant zugenommen. Mitte 2011 waren bereits 910.000 Leih -
arbeitnehmer registriert, soviel wie nie zuvor. Leiharbeitnehmer verdienen bis zu
40% weniger als ihre fest angestellten Kolleginnen und Kollegen bei gleicher Tätigkeit.
Deshalb fordert die SPD gute Arbeitsbedingungen und einen fairen Anteil der
Beschäftigten am wirtschaftlichen Erfolg:
Stärkung des Normalarbeitsverhältnisses, unbefristet und sozial abgesichert.
Stärkung der Flächentarif verträge und der Tarifbindung.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei der Leiharbeit und für Männer und Frauen.
Gute Löhne für gute Arbeit. Die Bruttolöhne müssen deutlich steigen.
Abschaffung der Möglichkeit der Befristung ohne Sachgrund.
Ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro.
2012 muss ein Jahr der guten Arbeit und der fairen Löhne werden!